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Workshop

Netmeeting - weit mehr als nur ein Chat-Programm

Wussten Sie, dass man mit dem kostenlosen Netmeeting chatten, telefonieren mit und ohne Bild, gemeinsam an Dokumenten arbeiten und Dateitransfers durchführen kann? Falls nicht, dann ist dieser Workshop genau richtig für Sie.

von Wolfgang Wirth 

Kostenloses Internet-Bildtelefon mit Zusatzfunktionen gefällig? Klar, wer sagt da schon nein. Und möglicherweise haben Sie bereits eines, ohne dass Sie es wissen. Denn mit der Windows-Komponente Netmeeting und etwas Standard-Hardware können Sie sich in wenigen Minuten ein "Bildtelefon" zusammenklicken. Und selbst wenn die notwendige Video-Hardware fehlt, so können Sie ganz einfach per Soundkarte telefonieren - was auf alle Fälle immer noch billiger kommt, als bei normalen Gesprächen. Außerdem bietet das Programm die Möglichkeit, Text-Chats zu führen, gemeinsam an einem Dokument zu arbeiten und Dateien zu versenden - alles unter einem Dach.

Systemvoraussetzungen
Um mit Netmeeting arbeiten zu können, benötigt man keineswegs den allerneueste Top-PC. In der Praxis hat sich gezeigt, dass bereits ein Pentium 1 mit gerade mal 200 MHz und 32 MByte Hauptspeicher völlig genügt. Denn bei Netmeeting kommt es weniger auf schiere Prozessor-Power als auf eine gute Netzanbindung an - dazu gleich mehr. 

Will man neben simplem Text-Chat und Dateitransfers zudem telefonieren, so muss der PC auch über eine entsprechende Soundkarte verfügen. Dazu gehört neben einem Lautsprecher natürlich auch ein Mikrofon, sonst kann man Sie am anderen Ende verständlicherweise nicht hören. Falls Ihrer Soundkarte keines beilag, so können Sie sich für rund 30 DM ein solches in jedem Kaufhaus mit PC-Abteilung besorgen. Für das gleiche Geld gibt es auch bereits komplette Headsets (Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon), mit denen Sie gegebenenfalls noch besser fahren.

Wer eine Webcam (oder eine Kombination aus Videograbber und Videokamera) sein eigen nennt, kann beim Telefonieren auch gleich ein Videobild mitschicken. Dafür ist Netmeeting bereits komplett ausgerüstet, allein die Hardware muss stimmen.

Was ist machbar?
Nicht zuletzt stellt sich noch die Gretchenfrage nach Ihrer Internetanbindung. Für simple Text-Chats genügen heutige V90-Modems natürlich vollauf. Das gilt auch für Audio-Telefonie, sofern man keine allzu großen Erwartungen an die Qualität stellt. Besser ist auf alle Fälle aber ein ISDN-Zugang. Wer allerdings Videokonferenzen mit respektabler Bildauflösung und guter Tonqualität wünscht, der kommt an einem DSL-Anschluss (oder zumindest Zweikanal-ISDN) nicht vorbei. Andernfalls kommt es zu deutlichen Aussetzern bei der Ton- und Bildübertragung, die eher an den Zerhacker von James Bond erinnern, als an ein Bildtelefon.


Bei Netmeeting kommt es weniger auf Prozessor-Power 
als auf eine gute Netzwerkanbindung an.

Netmeeting ist jedoch keineswegs auf den Einsatz via Internet beschränkt. Es lässt sich auch hervorragend im hauseigenen LAN einsetzen. Selbst in voller Takelage (bestmögliche Audio- und Videowiedergabe) kommt es so gut wie nie zu Aussetzern, denn bereits ein simples Ethernet kann schließlich schon mit 10 Mbits/sec aufwarten. 

Woher nehmen?
Soviel zur Hardware. Falls die Software Netmeeting selbst noch nicht auf Ihrem PC installiert ist, so können sie dies auf zweierlei Weg nachholen: 

  • Entweder Sie richten das fehlende Programm wie üblich über die Systemsteuerung (Punkt Software, dann Windows, Verbindungen) ein.

  • Besser aber, Sie benutzen hierfür das auf der aktuellen Tools&More-CD befindliche Software-Paket des Internet Explorers. Da es sich bei letzterem um die aktuelle Komplettversion handelt, ist darin natürlich auch Netmeeting enthalten. Es handelt sich um die Version 3.01, auf der auch dieser Workshop basiert. Ein wichtiger Vorteil dabei: Die Fassung auf der Tools&More-CD ist mit Sicherheit neuer, als die auf Ihrer Windows-CD. 

Vorbereitungen
Beim ersten Start von Netmeeting müssen zunächst noch ein paar Einstellungen vorgenommen werden. Damit man Sie in den weltweiten Netmeeting-Adressbüchern auch findet, fragt Netmeeting zu Beginn Namen, E-Mail-Adresse und Standort ab. Es genügt allerdings, neben Ihrer E-Mail-Adresse einfach nur die Initialen anzugeben. Diese Angaben genügen bereits, um zum nächsten Punkt zu gelangen. 

Als nächstes ist festzulegen, ob man gleich beim Start von Netmeeting am Verzeichnisserver (sprich: Telefonbuch) angemeldet werden will. Da dies nur sinnvoll ist, wenn man auch eine zeitlang online ist, kommt dies in der Regel nur für Flatrate-Nutzer in Frage. Wer zudem nur mit seiner E-Mail-Adresse, aber nicht seinem Namen in die Liste aufgenommen werden will, muss auch diesen Punkt ankreuzen. 

Im folgenden Dialog legen Sie die Bandbreite Ihres Netzzugangs fest. Wählen Sie eine Geschwindigkeit, die Ihrer Ausstattung auch wirklich entspricht. Wer beispielsweise ein V90-Modem nutzt, aber als Netzgeschwindigkeit LAN angibt, hat später schwer mit Bild- und Tonstörungen zu kämpfen!

Schließlich können Sie noch festlegen, ob auf der Arbeitsoberfläche und/oder der Taskleiste eine Verknüpfung zu Netmeeting gelegt werden soll. Das spart allerlei Geklicke im Startmenü.

Audio und Video konfigurieren
Anschließend meldet sich der Audio-Assistent - sofern der betreffende PC mit einer Soundkarte ausgerüstet ist. Er hilft Ihnen, die Aufnahme und Wiedergabepegel sauber einzustellen. Stellen Sie die Lautstärke für die Wiedergabe so ein, dass es weder zu laut noch zu leise ist für Sie ist. Über den Taster "Testen" können Sie sich ein Testsignal einspielen lassen. Beim Mikrofon regelt Windows den Pegel selbst. Hierzu müssen Sie bei aufgesetztem/aufgestelltem Mikrofon ein paar Worte in normaler Lautstärke sprechen - beispielsweise den Text auf dem Dialog vor Ihnen.

Den Audio-Assistenten erreichen Sie auch noch zu einem späteren Zeitpunkt über das Netmeeting-Menü Extras/Audio-Assistent. Die Video-Einstellungen werden je nach Hardware-Ausstattung automatisch konfiguriert. Über das Kontextmenü der Bildanzeige beziehungsweise das Netmeeting-Menü Extras/Video kann man diese Punkte verifizieren.

Ist da jemand?
Um nun einen Gesprächspartner zu finden gibt es zwei Wege. Entweder man wählt seinen Gegenpart aus einer Standortliste (eine Art öffentliches Netmeeting-Telefonbuch) aus oder man gibt direkt dessen IP-Adresse an. Beide Möglichkeiten sind leider nicht ganz einfach zu bewerkstelligen.


Geschafft: Unser Freund Takanohana ist im Telefonbuch sichtbar.

Bislang konnte man sich problemlos beim Standortserver von Microsoft einloggen. Da dessen Name in Netmeeting bereits voreingestellt ist, lag somit ein allgemein bekannter Servername vor. Kurz: Gesprächspartner suchten und fanden sich problemlos. Das war einmal, denn Microsoft hat wohl aus Marketing-Gründen bezüglich Windows XP seine Netmeeting-Standortserver abgeschaltet. Natürlich gibt es noch unzählige andere solcher Server, doch damit Sie jemanden finden beziehungsweise jemand Sie findet, müssen Sie den Namen Ihres Standortservers bekannt machen (Sie müssen Ihren Gesprächspartner quasi sagen, wo das Telefonbuch mit Ihrem Eintrag liegt). Eine Liste solcher Standortserver finden Sie beispielsweise im Internet über die Adresse www.devx.com/netmeeting/bestservers.asp. Darin trifft man unter anderem auch auf den Server ils.videobeam.com, der uns im folgenden als Beispiel dienen soll. Um sich in diesen Standortserver einzutragen, öffnen Sie zunächst das Netmeeting-Menü Optionen und suchen auf der Registerkarte Allgemein den Punkt Verzeichnis. In die danebenstehende Liste tragen Sie jetzt den Namen ils.videobeam.com ein. Falls Sie es wünschen, so ist der darunter stehenden Punkt "Beim Start von Netmeeting ... anmelden" zu aktivieren. Klicken Sie auf OK um die Änderungen zu übernehmen. Sobald Sie nun online und bei diesem Server angemeldet sind, werden Sie für Ihre Gesprächsteilnehmer sichtbar: Ein Klick auf Ihren Eintrag und die Verbindung baut sich zwischen diesem Anwender und Ihrem PC auf. Tipp: Falls Sie zwecks besserer Wiedererkennung immer den gleichen Standortserver und E-Mail-Adresse benutzen, so können Sie Ihre Netmeeting-Adresse auch handlich im Format server/emailadresse anderen Teilnehmern mitteilen. Diese Kurzform ist dann einfach in die Anwahlzeile im Netmeeting-Hauptdialog einzugeben. 

Wenn Sie nun selbst jemanden über einen Standortserver suchen, so müssen Sie (wie bereits beschrieben) dessen Telefonbuch kennen - beispielsweise ils.videobeam.com. Das geht so: Klicken Sie in Netmeeting auf den Taster mit dem Telefonbuch und tragen Sie im folgenden Dialog in der Zeile Verzeichnis den Namen ils.videobeam.com ein. Drücken Sie anschließend die Eingabetaste oder drücken Sie den Taster Aktualisieren. Kurz darauf füllt sich die Liste mit den in diesem Standortserver verzeichneten Anwendern. Ein Klick auf einen der angezeigten Namen und es baut sich eine Netmeeting-Verbindung zwischen Ihnen und der genannten Person auf.

Kontakt ohne Standortserver
Kennen Sie sich schon recht gut mit den Grundzügen des Internets aus? Dann wird es Sie sicher interessieren, dass die Einträge in den Standortservern nur dazu dienen, einem Anrufer Ihre jeweils aktuelle IP-Adresse zu übermitteln - etwa vergleichbar mit den Namensservern für Websites (DNS). Das heißt, wer die IP-Adresse seines Netmeeting-Anwenders kennt, der gibt einfach diese Nummer in das Anruferfeld von Netmeeting ein, und schon wenige Sekunden später steht die Verbindung - ganz ohne Standortserver. Gleiches gilt auch für Anrufe innerhalb eines LANs (mit installiertem TCP-IP). Man muss lediglich die IP-Adresse der Gegenstelle als Netmeeting-Telefonnummer verwenden und schon kann man beliebige "Gespräche" führen. Dazu kommt, dass in den meisten LANs statt der kryptischen IP-Adresse direkt der Netzwerknamen eines Computer angeben kann - beispielsweise HAL9000 oder HerbertsPC. 

Wie erfährt man die IP des Anzurufenden? Die Lösung anhand des Netmeeting-Connectors von Tools&More:
Bleibt die Frage, wie man ohne Standortserver die aktuelle IP-Adresse des gewünschten Geprächspartners erfährt. Dies ist problematisch, da vor allem bei Einwahlverbindungen die Adressen immer dynamisch vergeben werden, sich also von Einwahl zu Einwahl ändern. Sie haben die Möglichkeit sich zuvor abzusprechen (siehe nächster Abschnitt) - oder den Netmeeting-Connector von Tools&More einzusetzten. Mit diesem Tool können Sie einen Link für Netmeeting-Anrufe auf Ihrer Homepage anbringen. Dass dieser Link immer dann aktualisiert wird, wenn Sie online sind, dafür sorgt der Netmeeting-Connector. Weitere Details zu dem Programm finden Sie hier.

Wie erfährt man die IP des Anzurufenden? Die manuelle (und leider recht umständliche) Lösung:

Will oder kann man den Netmeeting-Connector nicht einsetzen, so bleibt noch folgender Weg: Hierbei verschickt man bsw. eine E-Mail mit der Verabredung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Dieser muss dann ein zweites Mail kurz vor der Verbindungsaufnahme folgt, in der die wartende Seite (mit gestartetem Netmeeting ihre gerade aktuelle IP-Adresse mitteilt. Die aktuelle IP-Adresse erfährt man unter anderem über den Punkt Info im Netmeeting-Menü "?". Der Empfänger der E-Mail muss sich dann ebenfalls ins Internet einwählen, Netmeeting starten und die erhaltene IP-Adresse als "Telefonnummer" benutzen. Kurz danach sollte die Leitung stehen. Wie gesagt, dieses recht komplizierte Verfahren ist nur dann interessant, wenn kein Standortserver zur Verfügung steht  oder man über feste IP-Adressen verfügt. Die Lösung anhand des Netmeeting-Connectors ist auf alle Fälle vorzuziehen.

Netmeeting nutzen
In wie weit Sie (und Ihr Verbindungspartner) Netmeeting nutzen können, liegt an der jeweiligen Hardware-Ausstattung. Sind beide Seiten mit Soundkarten, Mikrofon und Lautsprecher bestückt, so ist auch Telefonie im üblichen Sinne möglich (von der Anwahl-Prozedur einmal abgesehen). Sind zudem unterstützte Webcams (oder ähnliches) angeschlossen, so ist auch gleichzeitig eine Bild des Gegenüber möglich. Sollte nur eine Seite über eine Kamera verfügen, so kann man zwar auch eine Verbindung aufbauen, jedoch sieht man das Bild eben nur auf der Gegenseite.

Für den Start ist einfach nur der Gesprächspartener via Standortserver oder IP-Adresse anzuwählen. Den Standortserver wählen Sie über den Taster mit dem Telefonbuch an. Wählen Sie über die Verzeichnisliste den gewünschten Standortserver aus oder tippen Sie dort den gewünschten Servernamen ein. Netmeeting baut dann eine Verbindung auf und zeigt kurz darauf eine Liste aller zurzeit angemeldeten Teilnehmer. Man erhält Informationen über Namen, E-Mail-Adresse sowie die Hardware seines Gegenüber: Ist ein Eintrag mit einem Lautsprechersymbol versehen, so ist Audio-Telefonie möglich. Steht in der gleichen Zeile ein Kamera-Icon, können auch Bilder empfangen werden. Falls Sie Ihren gewünschten Gesprächspartner nicht in der Liste finden, so ist er entweder nicht angemeldet (womöglich auch noch gar nicht ins Internet eingewählt) oder war es noch nicht zum Zeitpunkt der letzten Abfrage. In letzterem Fall drücken Sie einfach die Taste F5 oder den Reload-Button neben der Verzeichnisliste, um eine aktuelle Liste anzufordern. Nur um es nochmals deutlich zu machen: Beide Seiten müssen zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme bereits mit dem Internet verbunden sein - sonst klappt es nicht.

Kontakt aufnehmen und wieder abbauen
Ein Klick auf einen der gelisteten Netmeeting-Anwender und die Verbindung wird aufgebaut. Sofern Ihr Gesprächsparter Ihren Anruf akzeptiert, wird die Verbindung hergestellt. Danach kann direkt gesprochen, gehört und gegebenenfalls auch gesehen werden. Um eine Verbindung zu beenden drückt man einfach auf den Taster mit dem auflegendem Telefonhörer - fertig.

Ein Hauch von Gnutella: Filetransfer mit Netmeeting 
Netmeeting unterstützt auch den Versand von Dateien beliebiger Menge, Größe und Typ. Da ist eine wichtige Alternative zum Versand von Files per E-Mail: Per Netmeeting geht es weitaus schneller (während die eine Seite sendet wird von der anderen bereits direkt empfangen), es ist keine größentreibende Datenkonvertierung nötig und es gibt keine Mengenbegrenzungen. 


Auch erstaunlich schnelle Dateitransfers sind mit Netmeeting möglich.

Den Dateitransfer erreicht man über den Taster mit dem flitzenden Dokument. Darüber öffnet sich ein Dialog, anhand dem die Übertragungen gestartet werden können. Wichtig: Bitte warten Sie, bis der Vermerk "Keine Verbindung" aus der Titelzeile verschwindet - sonst hängt das Applet. Die zu sendenden Dateien werden entweder über den Taster ganz links oder per Drag-n-drop in die Liste eingefügt. Der Versand selbst wird über den Button mit dem flitzenden Dokument initiiert - und zwar jeweils nur für die Datei(en), die in der Liste markiert sind. 

Im umgekehrten Fall, beim Empfang von Dateien, erhält man einen entsprechenden Hinweis-Dialog. Über diesen können Sie den Empfang quittieren oder gegebenenfalls auch ablehnen. Empfangene Dateien werden in einem speziellen Ordner unterhalb des Netmeeting-Programmverzeichnisses abgelegt. Zu dieser Stelle gelangen Sie über den Klick auf den Taster mit dem Ordner-Symbol. Den Ort dieses Verzeichnisses können Sie allerdings auch problemlos an eine andere Stelle legen: Klicken Sie im Menü Datei auf den Eintrag Ordner ändern.

Chatten mit Netmeeting 
Netmeeting verfügt zudem über eine Text-Chat-Funktion, die man über den Taster mit der Sprechblase erreicht. Klicken Sie darauf und warten Sie, bis sich die Chat-Verbindung zu den anderen Teilnehmern aufgebaut hat (hierbei können problemlos mehr als nur zwei Personen teilnehmen). Alles, was Sie jetzt in das Feld Nachricht eingeben und mit der Eingabetaste quittieren, wird an die anderen Chat-Teilnehmer geschickt und dort (wie lokal bei Ihnen) im oberen Dialogfeld angezeigt. Soll nur ein bestimmter Chat-Teilnehmer Ihre Mitteilung erhalten, so können Sie dessen Namen explizit über die Liste ganz unten festlegen.

Gemeinsam arbeiten
Eine interessante Variante des nur textbasierten Netmeeting-Chats bietet das sogenannte Whiteboard. Das ist eine Abwandlung des Windows-eigenen Zeichenprogramms Paint, zu erreichen über den Button mit Papier und Stift. Nachdem eine Verbindung mit diesem Applet aufgebaut wurde, können mehrer Personen an ein und der selben Zeichnung arbeiten. So können beispielsweise einfache Pläne gemeinsam online erstellt werden - die Änderungen werden jeweils in Echtzeit an die einzelnen Teilnehmer übermittelt.

Anwendungen freigeben
Für den Fall, dass das Whiteboard für Ihre Zwecke nicht ausreicht, bietet Netmeeting zudem die Möglichkeit beliebige Applikationen freizugeben. Wenn Sie beispielsweise mit einem Netmeeting-Partner an einem Word-Text arbeiten wollen, so öffnen Sie zunächst das betreffende Dokument. Dann klicken Sie in Netmeeting auf den Taster Freigabe (unten links). Im nachfolgenden Dialog wählen Sie aus der Liste der aktiven Anwendungen Ihr Word-Dokument aus und klicken auf Freigeben. Sofern Sie anderen Netmeeting-Teilnehmern erlauben wollen, Änderungen an dem Dokument vornehmen zu lassen, so klicken Sie auch auf den Button Steuerung zulassen weiter unten. Gegebenenfalls markieren Sie jetzt auch gleich die Option Steuerung ... automatisch zulassen. Dann schließen Sie den Dialog.

Bei Ihrem Gegenüber öffnet sich in diesem Moment ein Fenster, in dem das offenen Word-Dokument abgebildet wird. Wird dort über das Menü Steuerung der Punkt Steuerung anfordern gewählt, so kann diese Person direkt in Ihrem Dokument arbeiten. Ihr Zugriff ist für diese Zeit gesperrt, die Kontrolle muss zuerst wieder (über das Menü Steuerung) an Sie zurückgegeben werden. 

PC für Fernzugriff freigeben
Mit Netmeeting kann man aber nicht nur einzelne Applikation freigeben, sondern auch gleich den gesamten Desktop. Dadurch erhält man Zugriff auf die komplett Maschine des Netmeeting-Partners. Das ist recht praktisch, denn dadurch können Sie problemlos eine Fernwartung dieses PCs durchführen: Funktioniert der Computer eines Bekannten nicht richtig, so können Sie dank Netmeeting genau sehen, was sich auf dessen Arbeitsoberfläche tut und selbst die Steuerung von dessen Maus und Tastatur übernehmen und so eventuell Reparaturen ausführen. 

Was ist hierfür zu tun? Auf dem freizugebenden PC muss Netmeeting für diese komplette Freigabe zunächst konfiguriert werden. Wählen Sie hierfür im Menü Extras den Punkt Remotedesktop-Freigabe. Es meldet sich ein Assistent, dessen Konfigurationsschritte ohne Änderungen komplett durchgeklickt werden können. Anschließend gibt es im Menü Anrufen den neuen Punkt "Beenden und Remotedesktop-Freigabe aktivieren". Dieser ist zu wählen, woraufhin sich der Netmeeting-Dialog verabschiedet und die Freigabe aktiv wird.

Jetzt kann der Netmeeting-Partner anrufen, um die Wartung zu beginnen. Diese Anwahl muss aus Security-Gründen jedoch als sicherer Anruf getätigt werden: Wird die Anwahl über den Telefon-Taster getätigt, so ist die Option Sicherheit ... erforderlich zu verwenden. Bei Anruf über Standortserver (Taster Telefonbuch) hingegen muss über das Netmeeting-Menü Extras/Optionen/Sicherheit/Allgemein der Punkt Ausgehende Anrufe sichern markiert werden. Gelingt der Anruf, so meldet sich kurz darauf der Anmeldedialog des anderen Windows-PCs. Geben Sie jetzt Ihren Anwendernamen und das zugehörige Passwort an. Kurz darauf zeigt sich ein Fenster mit der Arbeitsoberfläche Ihres Partners. Über dessen Menü Steuerung übernehmen Sie diese und können mit der Wartung beginnen. Die Session wird dadurch beendet, indem die Verbindung wieder unterbrochen wird.

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